TUINA
GRUNDLAGEN
Die Basis der Tuina-Therapie sind die Theorien und Prinzipien der TCM.
Dazu gehört die Lehre von den energetischen Prinzipien Yin und Yang, von
den Fünf Elementen und von den Meridianen. Letztere geht von der
Vorstellung aus, dass der menschliche Körper von einer Lebenskraft oder
Lebensenergie (chinesisch Qi) durchströmt wird und dass diese
Lebensenergie in genau definierten Leitbahnen (Meridianen) fliesst. Die
Meridiane leiten das Qi durch den ganzen Körper und bilden einen
Kreislauf, der Organe und Organsysteme zu funktionellen Einheiten
verbindet. Auf den Meridianen befinden sich zahlreiche Akupunkturpunkte,
über die das Fliessen des Qi beeinflusst werden kann. Nach chinesischer
Auffassung entstehen Krankheiten dadurch, dass das gleichmässige
Zirkulieren des Qi im Körper unterbrochen oder gestört ist. Bei einer
Tuina-Behandlung werden Akupunkturpunkte und Meridiane gezielt
stimuliert, um Blockierungen zu beseitigen und den Qi-Fluss zu
regulieren. Auch die energetischen Zustände Yin und Yang und Leere- und
Fülle-Zustände innerhalb des Organismus sollen durch die Behandlung
harmonisiert werden.
- Harmonisierung und Ausgleich von Yin und Yang
- Ausgleichen und Stärken der verschiedenen Funktionskreise / Organe
- Verbesserung und Stärkung des Flusses der Lebenskraft Qi
- Ausleitung von Schadstoffen aus dem Körper
- Verbesserung des Lymphflusses
- Steigerung und Stärkung des Immunsystems
- Steigerung der körperlichen und geistigen Belastbarkeit
- Stärkung und Harmonisierung des vegetativen Nervensystems
- Ankurbelung des Stoffwechsels
METHODE
Das chinesische Wort Tuina setzt sich zusammen aus
tui (schieben) und na (greifen).
In der Vergangenheit wurde auch der Begriff Anmo,
aus an (pressen) und mo (reiben) verwendet. Bei der Tuina-Massage
wird mit über 20 verschiedenen Handgriffen, wie Schieben, Greifen, Pressen,
Streichen, Klopfen, Dehnen, Schütteln, Vibrieren gearbeitet. Zudem werden verschiedene manuelle Techniken wie Massage,
Bewegungstherapie sowie Mobilisations- und Dehntechniken von
Gelenken miteinander kombiniert. Je nach Beschwerden kann die Behandlung sehr dynamisch,
reizintensiv und lockernd auf Muskulatur und Gelenke sein oder auch still
und eher meditativ empfunden werden.
INDIKATIONEN
Die Tuina-Massage bewährt sich bei hartnäckigen Problemen mit dem Bewegungsapparat und verschiedenen chronischen Leiden.
- Verspannungen
- Nacken- und Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen, Migräne
- Schulterschmerzen
- Kieferprobleme
- Gelenksprobleme
- Asthma
- Verdauungsproblemen
- Verstopfung
- Unfruchtbarkeit
- Menstruations-/ Frauenbeschwerden
- Augenerkrankungen
Quellen: Leitfaden Tuina, Chaling Han, 3. Auflage, Urban & Fischer / Elsevier, www.emr.ch/methode/anmo-tuina-tcm